Hauptmenü:
Donnerstag, 13. September
Nashville TN -
Heute ist in erster Linie ein Fahrtag, denn der Weg nach Memphis ist weit!
Zuerst heisst es aber noch „Shop ‘till you drop“, denn in der Nähe unseres Hotels befindet sich eine grosse Mall. Ich fürchte, dass meine Kreditkarte bald einmal zu schmelzen anfängt. Irgendwie gerate ich hier in einen Kaufrausch, was ja bekanntlich eigentlich Frauensache ist, komisch, vielleicht liegt es an der amerikanischen Luft, keine Ahnung.
Nun machen wir uns auf den Weg Richtung Memphis. Diese Fahrt wird den ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen. Diese längeren Fahrten gehören für mich einfach dazu, zumal das Fahren im „Buritto“ auch für längere Strecken angenehm ist.
Dank eines weiteren Tipps (merci Ändu) fahren wir noch kurz bei Loretta Lynn vorbei. Sie ist eine der bekanntesten Country-
Der Besuch war nur kurz, denn ich möchte unbedingt noch in Jackson bei meinem alten Freund „Casey Jones“ vorbei, dem bekanntesten Lokführer der USA. Dieser Mann, der 1900 in einen anderen Zug hineinfuhr und dabei umkam, hatte in den Jahren vorher diverse Sachen mit seiner Lok angestellt, z. B. fuhr er mit seinem Zug mitten durch einen Waldbrand, um darin eingeschlossene Leute zu evakuieren.
Er war auch durchaus in der Lage, Verspätungen einzuholen. Damit er mehr Dampf zur Verfügung hatte, klemmte er einfach das Sicherheitsventil des Dampfkessels ab, ein gefährliches Unterfangen …
Leben
Frühe Jahre
John Luther Jones wuchs im südwestlichen Missouri auf und zog später mit seiner Familie nach Cayce, Kentucky. Mit fünfzehn Jahren begann er in einem Telegrafenbüro für die Eisenbahn zu arbeiten, wo er von seinen Kollegen – nach seiner Herkunftsstadt – Casey gerufen wurde. Ab 1890 war er Lokomotivführer der Illinois Central Railroad (I.C.R.R.) und errang bald besondere Bekanntheit durch eine Sechs-
Der „Cannonball“
Im Jahr 1900 wurde Jones eine Stelle als Lokomotivführer des berühmten Personenzuges Chicago – New Orleans, inoffiziell „Cannonball“ (Kanonenkugel), angeboten. Am 29. April desselben Jahres bat man Jones, wegen des Ausfalls des regulären Lokführers den von ihm gerade nach Memphis (Tennessee) gefahrenen „Cannonball“ unmittelbar wieder für die Rückfahrt zum 295 km entfernten Canton (Mississippi) zu übernehmen. Aufgrund von Reparaturarbeiten verzögerte sich die Abfahrt um 95 Minuten. Jones wollte die Zeit wieder aufholen und fuhr schneller als gewöhnlich. Nach hundert Meilen hatte er bereits eine Stunde aufgeholt; 50 Meilen später fuhr er schon fast wieder planmäßig. Fest entschlossen, Canton pünktlich zu erreichen, fuhr er mit Volldampf 70 Meilen in der Stunde – und ließ die ganze Zeit seine berühmte Pfeife ertönen. Auch andere Züge hatten an diesem Abend Verspätung und in der kleinen Stadt Vaughan erwartete man einen Rückstau. Alle Lokomotivführer, auch Jones, wussten das und waren genau angewiesen worden, wie sie ihre Züge zu rangieren hatten.
Der Unfall
Vor der Einführung moderner Signalsysteme wurde das ordnungsgemäße Rangieren von Männern mit Signalfahnen sowie mit konsequenter Überwachung der Strecke durchgeführt. Trotz sorgfältiger Planung hatte einer der rangierenden Züge eine Panne und vier seiner Waggons blieben auf der Strecke des „Cannonball“ liegen. Ein Rangierarbeiter schwenkte zwar heftig seine Laterne, als Jones’ Zug vorbeifuhr, aber dieser nahm an, dass das unerwartete Signal freie Fahrt bedeuten sollte. Als sich hinter einer Kurve die freie Sicht auf den Bahnhof öffnete, erblickte Jones' Heizer, Simeon T. Webb, in einer Entfernung von wenigen hundert Metern die Lichter des abgestellten Zuges. Jones befahl Webb „Spring, Sim, spring“, was dieser auch etwa hundert Meter vor dem Zusammenprall tat. Jones blieb auf der Maschine, es gelang ihm zwar, die Geschwindigkeit des „Cannonball“ beträchtlich zu drosseln, jedoch nicht, die Lokomotive rechtzeitig zum Stillstand zu bringen. Der Zug raste in die letzten zwei Güterwaggons des Zuges vor ihm. Jones war der einzige Tote.
Mythos
Das mutige Handeln machte Casey Jones berühmt. Wallace Saunders, ein Eisenbahnrangierer, der den Lokomotivführer gekannt hatte, dichtete den Text einer älteren Ballade im Sinne von Jones' Geschichte um; in dieser Fassung gelangte das Lied in den USA und später im gesamten englischen Sprachraum zu hoher Popularität.
Das einzige bekannte Bild, dass Casey auf seiner Lok zeigt
Nun kann man also sein Wohnhaus besichtigen. Gleich daneben gibt es noch ein wirklich gutes Country-
Anschliessend fahren wir noch etwa 60 Minuten bis nach Memphis, unserem Übernachtungsort.
Frau freut sich bereits auf Elvis. Ihr bemerkt, dass ich mich wiedermal habe breitschlagen lassen (das Weihnachtshotel lässt grüssen…)
Essen:
Country Buffet bei Casey Jones
Hotel:
Best Western Galleria Inn & Suites
8635 US Hwy 64
Memphis, TN 38133
Phone: 901 -
USD 80 plus tax