- Splendida

27. Mai

Messina

Als wir aufwachen, sind wir bereits im Hafen von Messina eingetroffen. Begrüsst werden wir von der „Fata Morgana“. Die keine ist, sondern ein reales, wenn auch kleines Fährschiff, welches Messina (Sizilien) mit Villa San Giovanni auf dem Festland von Italien verbindet.

Merke: Die Sizilianer lügen, wenn sie ihre Schiffe „Fata Morgana“ taufen.

Wir gehen nach dem Morgenessen von Bord und sehen uns in der Altstadt ein wenig um. Es gibt einen Dom mit einem Glockenturm, welcher immer um 12 Uhr sein Glockenspiel erklingen lässt. Diverse Figuren drehen und bewegen sich dazu. Es ist aber erst 11 Uhr, somit lassen wir dies bleiben.

Zwei Details vom Campanile

Wir fahren mit der Strassenbahn zur Haltestelle „San Francesco“ wo die grossen Autofahren zum Festland ablegen.

Merke: Das Strassenbahnfahren hier ist nicht einfach. Erstens fahren sie wie es ihnen gerade gefällt, zweitens  muss man das Ticket am Kiosk kaufen, aber nicht jeder Kiosk hat Tickets.

Aber wir sprechen ja zum Glück fliessend den hiesigen Dialekt (ähhmmm…).

Irgendwie klappt es doch noch (Merci lieber Polizist für den Hinweis, in welchem Tabacciladen es die Tickets gibt ...

Also diese Kiste hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen ...

Wir steigen also an der Haltestelle der Fähren aus und fahren damit einmal quer über die „Strasse von Messina“. Dauer pro Schiffsweg 20 Minuten. Retourbillett 5 Euro/Person. Ich hoffe, unterwegs ein paar grosse Schiffe zu sehen, war aber nix ….

Der hier braucht keine Fähre, den kann man an den Rücken hängen.
Vulgo: Tschinnggerucksack ...

Viel Fährverkehr auf der Strasse von Messina

Wir legen nächstens in Villa San Giovanni an. Die "Fata Morgana" war allerdings schneller ...

Die Gegend hier ist ziemlich herunter gekommen. Diverse Häuser sind dem Verfall preis gegeben. Nicht wirklich ansprechend hier. Also gleich zurück nach Sizilen ...

Unsere Fähre ist gut gefüllt

zurück in Messina

Nachdem wir wieder in Sizilien eingetroffen sind, nehmen wir wieder die Strassenbahn, aber laufen die letzten 2 Haltestellen zu Fuss zum Schiff zurück. Schöne Uferpromenade. Eine paar Kalorien sind auch wieder abgebaut.

Nach einer kleinen Ruhepause ist es an der Zeit, sich in Schale zu werfen, denn das Motto heute Abend lautet „Gala“. Wer will, der darf sich jetzt auch noch mit dem Kapitän ablichten lassen. Wir wollen nicht, warum auch?

Das Essen ist wiederum sehr gut. Ich probiere das erste (und letzte) Mal in meinem Leben eine Hummerschwanzsuppe.

Merke: Lasst den Hummern ihre Schwänze!!

Als Belohnung für diese (mindestens für mich) kulinarische Entgleisung gönne ich mir eine doppelte Portion Rinderfilet ….
Ich verzichte dafür auf das Dessert.

Wir legen ab, der Hafenlotse wird kurz darauf abgeholt. Nun heisst es : Arrivederci Messina !

Übrigens: Der Kahn (oder besser die Passagiere und Crew) brauchen pro Woche etwa 150 Tonnen an Lebensmitteln. Und nein, ich habe das Meiste nicht selber gegessen ….

Nach der Show, die für mich eher mittelmässig war, gibt es noch einen Drink, ehe wir uns in die Kabine zurückziehen.

Merke: Wasser hat keine Balken, zur Zeit schaukelt der Kahn merklich. Endlich läuft etwas. Mal sehen, wie viele morgen über der Reeling hängen und den Fischen zurufen.

Morgen sind wir ja dann in Tunis, in einem Land welches offiziell eine komische Sprache spricht.  (arabisch und französisch) und noch eine viel komischere Schrift schreibt (nämlich arabisch) und die erst noch von rechts nach links.

Eine verkehrte Welt!

Distanz Messina - La Guolette (Tunis) 291 Seemeilen = 539 km