10.12. - Bangkok 2019

Bangkok 2019
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10.12.

10. Dezember 2019
 
 
Besuch bei der Meaklong Railway oder
 
Railway to hell oder wie wir die Endstation verpasst haben

Heute ist der Tag, an welchem wir mit unseren langjährigen Freunden Pram und Phonsarit abgemacht haben. Wir planen einen Ausflug ins «Hinterland».
 
Wir nehmen ein Taxi um zum Bahnhof «Wongwan Yai», einem kleinen Nebenbahnhof in Bangkok mit nur einem Gleis. Das genügt auch, denn es verkehrt meistens nur ein Zug pro Stunde. Dort treffen wir Pram, der bereits im Zug ist. Er erwartet uns freudig.
 Er ist der pensionierte ehemalige Chef vom Bahnhof «Wongway Yai» und wir kennen ihn seit Jahren. Leider ist sein Englisch nicht besser geworden, bzw. gar nicht vorhanden. Das macht aber nichts, denn Freund Phonsarit wird uns in Maha Chai (Endpunkt des ersten Teils der Meklong-Linie) in Empfang nehmen. Sein Englisch ist ganz passabel.

ross ist aber unsere (insbesondere meine) Überraschung, als unterwegs plötzlich eine seeeeeehr nette junge Dame zusteigt und sich uns als «Si» vorstellt. Sie ist eine Bekannte von Pram, er hat sie angefragt, ob sie den Tag mit uns verbringen will. Sie studiert Touristik im zweiten Semester und ihr englisch ist sehr gut. Das ist natürlich eine grosse Hilfe für uns, denn thailändische Sprache = schwere Sprache ….

Pram kennt den Lokführer und ich darf in den Führerstand. Ich darf sogar ein Stück weit selber fahren, cool!
In dem kleinen Führerstand befinden sich also jetzt der Thai-Lokführer (etwa 150cm, 50kg) und der Aeschbi (ca. 185cm, etwas mehr als 50kg), irgendwie ist der Platz etwas eng. Zuerst gibt es einen Crashkurs im Triebwagenfahren. Auf der offenen Strecke darf ich dann selber an den Fahrhebel und die Bremse.
«faster!»
«faster?»
«yes!»
«blow the horn, faster!!»
«not so fast !!!»
«better I drive again …»
Das war jedenfalls eine nette Erfahrung, hat Spass gemacht!
Der Zug fährt jetzt mit seiner Höchstgeschwindigkeit vom 50 km/h

Finde den Fehler ….
Immerhin, die Uhr stimmt tadellos …
Dieser Lokführer ist sowieso ein Supertyp.

Es scheint ihm etwas kalt zu sein, denn er trägt immerhin eine Daunenjacke und eine Skimütze (!)
Kalt ? In Thailand? Naja...

Als ich ihm erzähle, dass die Züge in der Schweiz mit bis zu 200 km/h verkehren, grinst er nur und zeigt mir ein Handyfoto. Es zeigt ihn in einem Superschnellzug der Chinesen mit einem Display, darauf steht Vmax 297km/h.
Dies wird natürlich alles während der Fahrt vorgeführt.
Unterwegs haben wir immerhin diverse Hühner, Hunde und anderes Getier (auch ein paar Menschen) am Leben gelassen, die kurz vor unserem Triebwagen über das Gleis rannten. Es geht nichts über ein gutes «Trainhorn».
Wir brettern z. B. über einen grossen Bahnübergang, immerhin mit einer Barriere versehen. Davor warten gefühlt etwa 500 Motorradfahrer und nicht alle warten! Der Lokführer zeigt mir inzwischen cool ein Filmchen auf seinem Handy, wir sind ja stärker …
Unser anderer Freund Phonsarit holt uns an der Endstation in «Maha Chai» mit seinem Auto ab und man fährt zum Lunch. Es ist erst gegen neun Uhr morgens, und die Kameraden bestellen schon Fleisch zum Frühstück. Das ist sogar für mich too much ….

Nun muss plötzlich alles schnell gehen. Mit dem Auto gehts retour nach «Maha Chai» zur Personen- und Töfffähre. Schnell hinüber.

Auf der anderen Flussseite warten schon Töfftaxi auf uns und hopp hopp zum Bahnhof in «Ban Laem». Frau will zuerst nicht auf den Töff steigen, macht es dann aber doch. Das kann ich gar nicht glauben! Unser Freund Pram hat von unterwegs den Bahnhof in «Ban Laem» informiert, dass noch vier wichtige (bzw. zwei Gewichtige und zwei Untergewichtige) Fahrgäste kommen und man möge doch bitte warten. Der Zug wartet tatsächlich auf uns, was den Fahrplan um 5 Minuten durcheinander bringt. Denn schliesslich verkehren auf dem Streckenteil «Ban Laem» – «Mae Klong» genau vier Züge pro Tag. Also dumm, wenn man den Zug um 10.10 Uhr verpasst. Der nächste fährt um 13.25 Uhr. Nach einer Stunde Fahrzeit treffen wir wohlbehalten in «Mae Klong» beim «Umbrella-Market» ein.

Dieser Markt heisst so, weil sich die Marktstände unmittelbar bei – oder auf dem Gleis befinden. Die Dächer «Umbrellas» der Stände werden jedes Mal bei Zugsdurchfahrt weg – und wieder aufgeklappt. Und dies genau sieben Mal pro Tag. Bei Youtube finden sich viele Filmchen zum Thema.
Wir befinden uns ganz am Schluss des Zuges und können das Treiben genau verfolgen. Hunderte Leute stehen am Gleis entlang, sind auf Zäune geklettert und machen andere dumme Sachen, um Fotos des Zuges machen zu können. Das ist ziemlich gefährlich, es wurden auch schon Leute überfahren.

Den besten Ausblick hat man vom Zugsende, man sieht einfach nicht, wie die Dächer weggeklappt, sondern wie sie wieder aufgebaut werden. Aber das Spektakel ist das Gleiche.
Unser Freund Phonsarit ist mit dem Auto nach «Mae Klong» gefahren und nimmt uns hier wieder in Empfang. Unsere Reise geht weiter zum «Flooting Markt» (Schwimmender Markt) in Amphawa. Wir parken und gehen zu Fuss weiter zum Fluss.
Wir sehen verschiedene Boote, auf denen gekocht und aus denen Lebensmittel verkauft werden.

Das letzte Mal, als wir hier waren, war kein Markttag und so sahen wir den schwimmenden Markt nicht. Der Markt ist nur am Wochenende und heute, weil ein thailändischer Feiertag ist.
Unsere Freunde kaufen laufend an den Marktständen irgendwas zu essen, weil sie schon wieder Hunger haben. Auch wir probieren fleissig. «Si» erklärt uns, wie die ganzen Sachen heissen, einige schmecken sehr gut, andere na ja ….
Am Nachmittag besuchen wir einen hübschen Memorial Park von König Rama II. (Viele Grünflächen, Blumen und Bäume und ein paar typische thailändische Häuser sind als Museum hergerichtet).

Im Park am Fluss wird dann wieder gepicknickt, bevor wir kurz darauf wieder in einem Freiluft-Restaurant «Suppe mit Einlagen» essen. War übrigens gar nicht so übel :-)

Mit dem Auto geht’s dann wieder nach «Mala Chai» zum ersten Abschnitt der «Mae Klong Linie», wo wir uns von Phonsarit verabschieden und mit den anderen Zwei wieder Richtung Bangkok fahren.

Diese steigen dann unterwegs aus und so sind nur noch Pia und ich übrig.
Wir sind diese Linie schon mehrmals gefahren, verpassen jedoch trotzdem die Endstation und fahren wieder retour. Also nächste Station wieder raus und wieder Richtung Bangkok. Diese zusätzliche Fahrt belastet unser Budget immerhin mit SFR 0.09 pro Person.
Da trotz des Feiertages in Bangkok ein riesiger Stau auf der Strasse ist, nehmen wir die 12 Minuten Fussmarsch in Kauf und laufen zur Hochbahn und fahren damit zur Schiffsanlege Station, um mit dem Hotelboot nach Hause zu kommen.



06. bis 15. Dezember
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